Karte (Kartografie) - Tretjakow-Galerie

Tretjakow-Galerie
Die Staatliche Tretjakow-Galerie (??, Transkription Gossudarstwennaja Tretjakowskaja Galereja) ist ein Kunstmuseum in Moskau. Mit rund 140.000 Werken der Malerei, der Graphik und der Bildhauerei ist sie neben der St. Petersburger Eremitage eine der größten und berühmtesten Kunstsammlungen Russlands. Diese Werke umfassen den Zeitraum vom 11. bis zum 20. Jahrhundert. Das Hauptgebäude der Galerie befindet sich in der Lawruschinski-Gasse im historischen Stadtteil Samoskworetschje, nahe der Metro-Station Tretjakowskaja.

Namensgebend ist ihr Gründer, der russische Textilkaufmann und Kunstsammler Pawel Michailowitsch Tretjakow (1832–1898). Die Anfänge seiner Kunstsammlung gehen auf das Jahr 1851 zurück, als Tretjakow zusammen mit seinem jüngeren Bruder Sergei ein zweistöckiges Haus südlich des rechten Moskwa-Ufers erwarb. Im Erdgeschoss des Gebäudes richteten die Brüder ihre Geschäftsräume ein, während im Obergeschoss nach und nach eine beachtliche Gemäldesammlung einheimischer zeitgenössischer Künstler entstand. Im Laufe der Jahre wurde die Sammlung so groß, dass Pawel Tretjakow 1874 in unmittelbarer Nähe des Hauses ein Grundstück erwarb und auf ihm ein neues Gebäude extra für die Aufbewahrung der Werke errichten ließ. Anfang der 1890er-Jahre umfasste die Sammlung bereits rund 1500 Stücke, darunter nicht nur Gemälde, sondern auch Ikonen und Skulpturen.

Als Sergei Tretjakow im August 1892 starb, hinterließ er ein Testament, wonach er seinen Teil der Kunstsammlung der Stadt Moskau vererbte. Wenige Wochen danach schenkte auch Pawel Tretjakow den Rest der Sammlung der Stadt, um die Einrichtung eines der Öffentlichkeit zugänglichen Kunstmuseums zu ermöglichen. Die gesamte der Stadt überlassene Sammlung zählte zu diesem Zeitpunkt 1287 Gemälde, 518 Zeichnungen und neun Skulpturen russischer Künstler sowie zusätzlich 75 Gemälde und acht Zeichnungen zeitgenössischer deutscher und französischer Maler. Das neu gegründete Kunstmuseum öffnete im August 1893 unter dem Namen Moskauer städtische Kunstgalerie Pawel und Sergei Michailowitsch Tretjakow seine Pforten für die Öffentlichkeit. Zum Dank für die Schenkung erhielt Pawel Tretjakow von der Stadt Moskau den Ehrenbürgertitel.

Nach Pawel Tretjakows Tod im Dezember 1898 wurde das Museum durch die Stadtduma geleitet, zu deren Mitgliedern auch russische Künstler wie Ilja Ostrouchow gehörten. Von 1899 bis 1906 wurde das Tretjakow-Haus, das nun als Museumsgebäude genutzt wurde, aufwändig umgebaut und erhielt dabei auch seine heutige Fassadenverkleidung, an deren Gestaltung der Maler Wiktor Wasnezow maßgeblich beteiligt war. Diese Fassade ist im Wesentlichen an Traditionen altmoskauer Baukunst angelehnt und ist im oberen Teil mit einer Reliefdarstellung des Heiligen Georg geschmückt, die in ähnlicher Form auch auf dem Moskauer Stadtwappen zu sehen ist.

Wenige Monate nach der Oktoberrevolution wurde die Galerie im Juni 1918 per Dekret des Revolutionsführers Lenin verstaatlicht und erhielt ihre heutige Bezeichnung Staatliche Tretjakow-Galerie. Seit dieser Zeit fanden in der Galerie auch regelmäßige Wechselausstellungen statt. In den 1920er-Jahren wurden Sammlungen zahlreicher anderer Museen sowie durch den Staat beschlagnahmte Teile diverser Privatsammlungen in die Tretjakow-Galerie integriert. Dies führte zu einem erheblichen Zuwachs des Museumsbestands, so dass das Galeriegebäude Mitte der 1930er-Jahre wegen Raummangels erweitert werden musste. Dies wurde nach Entwürfen des renommierten Architekten Alexei Schtschussew umgesetzt, der einen 1936 fertiggestellten Anbau konzipierte, der architektonisch stark an das Stammhaus angelehnt wurde.

Von 1941 bis 1951 war Alexander Iwanowitsch Samoschkin Direktor der Tretjakow-Galerie. Während des Großen Vaterländischen Krieges 1941–1945 wurden große Teile der Museumsexposition vor dem drohenden Einmarsch der Wehrmacht nach Nowosibirsk überführt, wo sie im damals noch nicht fertiggestellten Gebäude des Opernhauses provisorisch untergebracht wurden. Diese Maßnahme erwies sich auch als richtig, denn während der Schlacht um Moskau wurde der Museumskomplex bei Luftangriffen erheblich beschädigt. Erst nach dem endgültigen Sieg über Deutschland und dem Abschluss der Wiederaufbauarbeiten konnte der volle Museumsbetrieb wieder aufgenommen werden. Die feierliche Wiedereröffnung der Galerie fand am 17. Mai 1945 statt.

1977 erhielt die Galerie einen bedeutenden Teil der Sammlung George Costakis’. Von 1980 bis 1992 war Juri Koroljow (1929–1992) Direktor der Galerie. Das Museum wurde in dieser Zeit stark um- und ausgebaut, um die steigenden Besuchermassen zu bewältigen und den gewachsenen Bestand besser unterzubringen. 1986 wurde auch eine Abteilung für Moderne Kunst eröffnet, die sich in einem Neubau an der Moskwa direkt gegenüber dem Haupteingang des Gorki-Parks befindet. Das Hauptgebäude des Museums war indes von 1986 bis 1995 wegen Sanierung für Besucher geschlossen. Seit der Wiedereröffnung im April 1995 präsentiert die Tretjakow-Galerie in den grundrenovierten Gebäuden ihre Exposition in insgesamt 62 Sälen.

Aufgrund der COVID-19-Pandemie veröffentlichte die Tretjakow-Galerie zum ersten Mal in ihrer Geschichte volle Fotosammlung ihrer Ausstellungen auf dem russischsprachigen Internetportal "Yandex Kollekzii". Die Verluste während der Schließzeit beliefen sich auf 2,7 Mio. Euro.

Direktorin der Tretjakow-Galerie ist seit März 2015 Selfira Tregulowa. Ihre Vorgängerin war seit Juli 2009 Irina Lebedewa (* 1956).

 
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Land (Geographie) - Russland
Flagge Russlands
Russland (??), amtlich die Russische Föderation (russisch Российская Федерация ‚Russländische Föderation‘ ), ist ein Bundesstaat in Osteuropa und Nordasien, mit der Exklave Kaliningrad in Mitteleuropa. Mit etwa 17 Millionen Quadratkilometern ist Russland der nach der Fläche größte Staat der Welt und umfasst etwa ein Neuntel der Landmasse der Erde. Mit 144,5 Millionen Einwohnern (2019) steht es an neunter Stelle der bevölkerungsreichsten Staaten und ist zugleich einer der am dünnsten besiedelten.

Der europäische Teil des Staatsgebiets ist viel dichter besiedelt und verstädtert als der über dreimal so große asiatische Teil: Etwa 77 % der Bevölkerung (110 Millionen Einwohner) leben westlich des Urals. Die Hauptstadt Moskau ist eine der größten Städte und Metropolregionen der Welt. Das zweitwichtigste Zentrum ist Sankt Petersburg, das von 1712 bis 1918 Hauptstadt war und heute vor allem ein wichtiges Kulturzentrum bildet. Die nächstgrößten Millionenstädte sind Nowosibirsk, Jekaterinburg, Kasan und Nischni Nowgorod. Insgesamt gibt es in Russland 15 Millionenstädte und fast 70 Agglomerationen mit mehr als 500.000 Einwohnern. Die föderale Gliederung Russlands besteht aus acht Föderationskreisen und 85 Föderationssubjekten. Russland ist ein über 100 Ethnien zählender Vielvölkerstaat, wobei ethnische Russen fast 80 % der Bevölkerung ausmachen.
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ISO Sprache
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